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Westafrikanische Percussion

Was zeichnet das Musizieren unterschiedlicher Kulturen aus?

Im Westteil des afrikanischen Kontinents werden unzählige Sprachen und Dialekte gesprochen und genauso vielfältig wie die Landschaften, Lebensbedingungen, Religionen sind die kulturellen Ausdrucksformen. Musikalisch eint die riesige Region ein Denken, das sich weniger in melodischen Linien als in perkussiven Mustern ausdrückt – rhythmisch-klangliche Figuren, die immer wieder zu neuen Konstellationen zusammengefügt werden.

Am deutlichsten wird das beim Zusammenspiel von Trommelmusik-Ensembles: Jeder Part spielt eigene Patterns, die sich aber zu einem komplexen Gesamtrhythmus fügen. Interaktion ist dabei sehr wichtig. Einige Musiker:innen spielen während eines Stückes sich wiederholende Schlagfolgen, andere variieren über diesem Grundgewebe ihr Spiel in vielfältigen Formen. Und oft gibt es in diesem dichten Klanggeflecht eine Glocke, deren Schlag als „Timeline-Pattern“ den Mitspieler:innen als Orientierung dient.

Zunächst werden wir in unserem Workshop die Musik von Perkussionsensembles unter anderem aus Guinea, Mali, Ghana und Nigeria kennenlernen. Welche Instrumente werden genutzt und wie unterscheiden sich die Spielweisen? Schnell werden wir lernen, die Unterschiede herauszuhören und sogar einzelne Instrumente und Tonfolgen in den Musikstücken beschreiben können. Dann werden wir gemeinsam selbst musikalisch aktiv, um die theoretisch vermittelten Kenntnisse zu verdeutlichen und zu vertiefen. Wir werden auf zwei ghanaischen Instrumentensets spielen, die als Dansuom und Kete bezeichnet und in Ghana zum Beispiel auf Begräbnisfeiern oder zur Repräsentation von Würdenträgern gespielt werden. Das bietet uns einen experimentellen Einstieg in eine Welt, deren Regeln sich von der europäischen Musizierweise vielfach unterscheiden.

Geeignet u. a. für die Unterrichtsfächer: Musik, Sozialwissenschaft, Gesellschaftslehre, Geschichte, Erdkunde

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